Polizeigewalt in Düsseldorf

Polizeigewalt in Düsseldorf



Meine Meinung zu einem Vorfall in Düsseldorf  vom 17. August 2020



Abends ploppte es in den sozialen Medien auf: ein Video von einem Polizeieinsatz in Düsseldorf, bei dem ein Jugendlicher (15) von zwei Polizisten am Boden „fixiert“ wird. Header wie „Polizeigewalt in Düsseldorf“ waren sogar bei WDR zu sehen. Erinnerungen an den Fall in den USA wurden geweckt.



Bewußt geweckt? Mit Absicht geweckt? Natürlich. Mit solchen Headern erreichen die Medien das womit sie ihr Geld verdienen: Aufmerksamkeit. Zumindest für den Moment.



Polarisieren ist heute das, womit die Medien Aufmerksamkeit erreichen. Worauf wir Leser anspringen. Mich (leider) inbegriffen. Eine objektive Berichterstattung verliert sich zwischen fetten Headern, in denen Jemand vorschnell an den Pranger gestellt wird.



Nun ist es wieder die Polizei. Pauschal. Politiker fordern lückenlose Aufklärung. Ein Fall wie in Amerika, darf sich doch in Deutschland nicht wiederholen. Nicht bei uns. Der Focus liegt auf dem Polizisten. Nein, auf der Polizei.

Wie bei beim brandstiftenden Feuerwehrmann. Wäre er zeitgleich Orthopäde würde die Überschrift nicht lauten „Orthopäde als Brandstifter“, sondern „Feuerwehrmann als Brandstifter“. Zieht besser. Lesen mehr.



Und auf diesen Zug springen die Politiker auf: lückenlose Aufklärung. Diese Taktik zur Fixierung anwenden; geht gar nicht, hört man. Zeitgleich wundere ich mich, wieviele Menschen, vor allem aus der Politik, die Grundausbildung bei der Polizei durchlaufen haben, um diese Szenen beurteilen zu können.... Thema im Innenausschuss. Wie immer. Waren eigentlich die Gewaltexzesse der vergangenen Wochenenden, mit fliegenden Flaschen gegen unsere Polizei, auch ein Thema im Innenausschuss? Ich muß mal nachsehen.



Ich kann nichts über die Taktik des Kollegen der Polizei sagen. Ich bin kein Polizist. Ich wurde vorher nicht tätlich angegriffen, von einem 15jährigen, der anschließend auf der Wache von seinen Eltern abgeholt wurde.



Ob die Eltern auf den Zug aufspringen, den Polizisten für seine Taktik anzuprangern? Werden Sie Anzeige gegen den Polizisten erstatten? Oder werden Sie sich eingehend mit ihrem Filius beschäftigen und ihm sprichwörtlich die Ohren langziehen?  Ich möchte gar nicht erzählen, was mein Vater mit mir gemacht hätte.



Hätte er aber auch nicht gebraucht. Er hat mich mit Respekt erzogen. Respekt vor Uniformierten, der Staatsgewalt. Alleine das Wort traut man sich ja heute schon nicht mehr zu sagen. Staatsgewalt. Dann kommt die Masse und demonstriert wieder wegen Freiheitsberaubung, Verletzung der Grundrechte, wegen einem Stück Stoff auf der Nase. Ach nein, die Nase ist bei den Meisten ja frei, was auch bald ein Thema zu MEINE MEINUNG wäre....

Ich wäre als Jugendlicher nicht auf die Idee gekommen, wie in Stuttgart, einem Polizisten mit ausgestrecktem Bein ins Kreuz zu springen. Nein, gewiss nicht. Ich habe großen Respekt vor unserer Polizei!



Und jetzt wundern sich alle, dass da ein Jugendlicher am Boden liegend fixiert wird. Ich diskutiere nicht um das „wie“. Fragen wir uns auch, was die 10 randalierenden Jugendlichen in Düsseldorf gemacht haben? Dass die jetzt wieder in den Schulen sitzen und am Wochenende wieder die Polizei als Feindbild haben? Wie die anderen Leser der Header „Polizeigewalt in Düsseldorf“, die sich egal ob links oder rechts zusammenrotten zu „Wir gegen die Polizei!“.



Natürlich bin ich beeinflusst in MEINE MEINUNG zur Polizei. Kolleginnen und Kollegen, die uns schützen und mit denen ich jahrelang zusammen arbeite. Die erzählen, was auf den Straßen los ist. Ich merke es ja selbst als Feuerwehrmann.

So wie es bei der Feuerwehr Brandstifter gibt, so gibt es auch bei der Polizei Kolleginnen und Kollegen, die Grenzen überschreiten. Aber zunächst sollten sich die Vorgesetzten fragen, ist dem wirklich so, und nicht die Medien (und die Bevölkerung) auf einen ganzen Berufsstand stürzen und Hobbyrichter spielen mit vorschnellen Verurteilungen.



Übrigens, der Jugendliche der wohl der Filmer der bekannten Videosequenz ist oder daneben stand: „Bruder“ zu einem Polizisten zu sagen... Ich stocke in der Tastatur und weiß nicht, was ich darüber schreiben soll. Respektlos vielleicht. Oder doch unverschämt. Zumindest sowas in diese Richtung.



Ich bewundere tagtäglich jede einzelne Polizistin und jeden einzelnen Polizisten in unserem Land. Dass sie trotz der Herausforderungen auf der Straße ihren Dienst tun. Für unsere Sicherheit.



Ich bin erschrocken über die mediale Polarisierung, zeitgleich jedoch froh, dass überwiegend neutrale/positive Kommentare über die Arbeit unserer Polizei zu finden sind und auch das Verhalten der Jungendlichen in Frage gestellt wird.  Als eigentliches Problem, denn wir haben kein Problem mit Polizeigewalt sondern mit dem Respektverlust in unserer Gesellschaft. Thema im Innenausschuss?



Ich hege die Hoffnung, dass wenn wir die 110 wählen und wir Hilfe brauchen, die Polizei kommt. Und nicht gebunden ist, weil sie eine Horde nicht erzogener und respektloser Jugendlicher in Zaum halten muss, damit sie nachher von Mami und Papi auf der Wache abgeholt werden und diese im Anschluß eine Anzeige gegen die Polizei schreiben, anstatt sich auf die Erziehung ihrer Bengel zu konzentrieren.







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